Geschichte - Kurzfassung

Gründung:

Um 1145 gab der Ministeriale Meginlach von Obrigheim das staufische Lehen Lobenfeld an die Augustinerchorherren in Frankenthal. König Konrad III. verzichtete auf seine Lehenshoheit und nahm die Gründung in seinen Schutz. Das Kloster unterstand dem Bischof von Worms.

Wesentliche Daten zur Geschichte:

1189/90Fertigstellung der romanischen Ostteile der Kirche. Das geplante dreischiffige Langhans ist v.a. an der Westwand des südlichen Querhauses noch ablesbar.
1187Bestätigung des Klosterbesitzes durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa.
um 1200Tod der Abbatissa Agnes - ihr Grabstein bestätigt eine selbständige Frauengemeinschaft.
1223letzte Erwähnung von Augustinerkanonikern
um 1250Aufnahme in den Zisterzienserorden (Autor des 18. Jahrhunderts)
1272Konfraternität zur Männerzisterze Schönau/Odenwald - in der Folge Bau des einschiffigen Langhauses (Typus zisterziensischer Frauenkirchen)
1330kurpfälzische Schirmherrschaft
1438durch kurfürstlichen Erlaß Zuordnung zum Benediktinerorden
1459Bestätigung der Bursfelder Convention durch päpstlichen Generalerlaß
1560/61Aufhebung des Klosters als Folge der Pfälzer Reformation (1556)
1629-48jesuitische Verwaltung des Klosters und der Finanzen zur Rekatholisierung der Universität und der Schulen in Heidelberg
1664-69eingewiesene englische Sabbatarier (Siebten-Tags-Baptisten) nutzten den Conventssaal als Kirche; nicht nur im Langhaus zogen sie Mauern ein. Sie wurden wegen schlechter Wirtschaft ausgewiesen.
1672übernahmen Flüchtlinge aus der Schweiz die Klostergüter
1705Pfälzer Kirchenteilung: die Klosterkirche kam an die Protestanten, der übrige Klosterbesitz an die Katholiken.
1808tauschten die Katholiken einen Acker gegen das "ruinöse Langhaus" zur Nutzung als Speicher und trennten die beiden Kirchenteile durch eine Mauer im Triumphbogen
1979Erwerb des Langhauses durch die politische Gemeinde Lobbach
1984Erwerb des Langhauses durch die evanglische Kirchengemeinde Lobenfeld, damit war die ganze Kirche wieder in einer Hand.
1995Sanierung des Langhauses und Entfernung der Trennmauer, Integration beider Bauteile (Kirche und Langhaus) - Einbau einer beheizbaren Winterkirche im Westen

Die Wandbilder:

ca. 1240 entstand die Chorausmalung, auf der Südwand befindet sich eine einzigartige Szenenfolge aus der Martinsvita.

Die Orgel:

1773von Johann Heinrich Dickel erbaut

Gebäudebestand aus der Klosterzeit:

Große Teile der Klostermauer, Klosterkirche, Teile von Hofgut, Mühle und Scheunen.

Persönlichkeiten:

1522heiratete die ehemalige Lobenfelder Klosterfrau Elisabeth Silbereisen in Landstuhl (Franz von Sickingen) den elsässischen Reformator Martin Bucer.

► Zurück zur Übersicht über die Geschichtsseiten